Seit 30 Jahren unterstützen wir Projekte in Litauen und Belarus und seit März 2022 auch in der Ukraine. Wir leisten Hilfe, die ankommt, und dort, wo sie benötigt wird.

Belarus

Unser Engagement konzentriert sich auf die Region Grodno, einen von sieben Verwaltungsbezirken des Landes. Die 300.000 Einwohner Stadt Grodno war aufgrund persönlicher Kontakte im Jahr 1994 der erste Anlaufpunkt für unsere Hilfe. Seither sind wir freundschaftlich mit der Leitung des dortigen Priesterseminars und den Funktionsträgern der Bistumscaritas eng verbunden.

Wir wurden bereits gefragt, warum wir noch in Belarus helfen. Die Antwort ist so einfach wie hoffentlich überzeugend: Die armen Menschen in diesem seit vielen Jahren von einem rücksichtslosen Diktator geschundenen Land können nichts für ihre so aussichtslose Situation! Versuche sich aufzulehnen, wurden brutal niedergeknüppelt, Tausende verhaftet und mit Geldstrafen belegt, die den Jahreslohn um ein Vielfaches übersteigen. Dabei ist die Not der Ärmsten eher noch größer geworden! Wir helfen weiterhin in Kinder- und Altenheimen und unterstützen die Caritas, aber nicht den belarussischen Staat.

 

Bau eines Altenheims in Sopotskin

In Grodno ist inzwischen jeder vierte Einwohner über 65 Jahren alt. Insgesamt leben im Einzugsgebiet 286.000 Menschen im fortgeschrittenen Alter. Dies bedeutet zwangsläufig eine hohe Nachfrage nach einem Pflegeplatz.

Da es in Belarus bisher kaum Altenheime im ländlichen Raum gibt, hat sich die Caritas Grodno entschieden, mit dem Bau eines Altenheims für 40 alte Menschen eine würdigen Alterssitz in Sopotskin zu ermöglichen

Die Caritas wird bei der Aufnahme keine konfessionellen, finanziellen oder sonstigen Unterschiede gemacht. Einzig und allein steht der Bedürftigkeit der zu pflegenden Person im Focus.

Diese Baumaßnahme wird von verschiedenen Trägern unterstützt. Unserm Verein ist es eine Herzensangelegenheit, auch hier tatkräftig zu unterstützen. So konnten wir die Georg-Kraus-Stiftung gewinnen, welche uns einen sechsstelligen Betrag zur Verfügung gestellt hat, um beim Bau des Altenheimes mitzuwirken.
Die Fertigstellung ist für 2024 geplant.

Projekt Altenheim in Sopockin bei Grodno
Projekt Altenheim in Sopockin bei Grodno
Projekt Altenheim in Sopockin bei Grodno
Projekt Altenheim in Sopockin bei Grodno
Projekt Altenheim in Sopockin bei Grodno

Staatliches Obdachlosenheim für Männer in Grodno

In Grodno unterhält der Staat ein Obdachlosenheim für Männer. Die Bistumscaritas Grodno unterstützt hierbei das staatliche Projekt, sowie auch verschiedenen Discounter, welche kostenlos abgelaufene (noch gut genießbare) Lebensmittel anliefern.

Die Obdachlosen haben die Möglichkeit, abends selbst etwas zu kochen und sich morgens ein Frühstück zuzubereiten.

Abends können die Hilfe suchenden Männer (nicht alkoholisiert!) ab 18:00 Uhr in das Obdachlosenheim. Rund 50 Betten stehen dort zur Verfügung. Weiterhin gibt es Dusch- und Kleiderwaschmöglichkeiten, sowie eine ärztliche Versorgung.

Um 8:00 Uhr morgens endet der Aufenthalt im Obdachlosenheim und die Männer müssen die Einrichtung wieder verlassen. Die Leitung des Obdachlosenheims übernehmen zwei pensionierte Polizeibeamte.

Auch hier unterstützen wir bereits mit zahlreichen Sachspenden (Kühlschrank, Nähmaschinen, Waschmaschinen u.v.m.). Zukünftig werden wir versuchen, die Not der Hilfesuchenden dort etwas zu lindern.

Staatliches Obdachlosenheim in Grodno
Staatliches Obdachlosenheim in Grodno
Staatliches Obdachlosenheim in Grodno

Bistumscaritas Grodno

Die Bistumscaritas in Grodno wird schon seit vielen Jahren von uns unterstützt. Die Mitarbeiter der Caritas vor Ort wissen, was genau wo an Hilfe benötigt wird. Zum einen verteilen sie Kleidung über die Kleiderkammer der Caritas, zum anderen lenken sie immer wieder unsere Aufmerksamkeit auf Menschen, die besondere Hilfsbedürfnisse haben.

Priesterseminar Grodno

Das Priesterseminar in Grodno unter der Leitung von Prälat Lewinsky waren im Jahr 1994 die erste Anlaufstelle für die Hilfe aus Bergisch Gladbach. Seit dieser Zeit besuchen wir die Einrichtung jährlich und unterstützen sie im Rahmen unserer Möglichkeiten. Mit dem leider 2022 verstorbenen Prälat Lewinsky waren wir jahrelang in tiefer Freundschaft verbunden. Mit seinem Nachfolger sind wir weiterhin in engem Kontakt.

Unsere Hilfslieferungen bestehen aus Kleidung, Nahrungsmitteln, Büro- und Studienmaterial sowie Hygieneartikel. Ganz wichtig ist uns, dass jeder Seminarist zum erfolgreichen Abschluss des Seminars sein erstes Priestergewand von uns geschenkt bekommt. An dieser Tradition wollen wir noch möglichst lang festhalten, weil sie uns immer an die Anfänge unserer Arbeit erinnern wird.

Prijut und Waisenhaus in Radun

Waisenhaus

Radun liegt etwa eine Autofahrstunde von Grodno entfernt, im Grenzbereich zu Litauen. Hier gab es bis 2018 eine große staatliche Schule mit Waisenhaus, die etwa 180 Kinder aufnehmen konnte. Im Haus befand sich ein Internat; seit 2005 wurde dort auch eine Art Vorschule für Kinder ab drei Jahren angeboten. Zum größten Teil waren in dem Waisenhaus Sozialwaisen, also Kinder aus zerrütteten Familienverhältnissen, aus Obdachlosen- und Alkoholikerfamilien, aber auch etwa 40 Vollwaisen, meist Kinder aus Kriegsgebieten wie z.B. Tschetschenien. Die Kinder lebten gern hier und wurden von ihren 30 Lehrerinnen und Lehrern sowie 35 Erzieherinnen gut betreut. Zudem sorgten sieben Küchenangestellte und elf Arbeiter das ganze Jahr über für einen reibungslosen Tagesablauf. In den Sommermonaten jedoch sah das staatliche System vor, dass die Kinder das Haus verließen und zu ihren Eltern oder Verwandten gehen mussten, nur die Waisenkinder konnten im Haus bleiben und wurden von einigen Erzieherinnen betreut. Mit dem Leiter der Einrichtung und seinem Team verband uns eine jahrelange (20 Jahre) freundschaftliche Beziehung. Bei unseren Besuchen ist es für die Kinder und uns schon eine liebe Tradition gewesen, in gemischten Mannschaften Fußball miteinander zu spielen. Der Spaß war auf beiden Seiten riesig. Auch verteilten wir an die Kinder mitgebrachte Süßigkeiten und kleine Spielsachen. Jedes Jahr hatten wir dort ein neues Projekt.

Seit 2018 wurden die meisten Waisenhäuser durch den Staat aufgelöst und die Kinder leben nun in Familien mit bis zu zehn anderen bei „Leiheltern“. In dem ehemaligen Waisenhaus in Radun befindet sich jetzt eine staatliche Grundschule (erste bis vierte Klasse).

Weiterhin ist in dem Gebäude auch das …

Prijut

… untergebracht. Dort werden Kinder und Jugendliche bis zu sechs Monate lang betreut. Dabei handelt es sich meist um sozial schwache Kinder, welche misshandelt wurden oder den Erziehungsberechtigten weggenommen wurden, weil diese wegen Alkoholproblemen oder anderen Schwierigkeiten nicht mehr bei den Eltern bleiben konnten. Innerhalb der sechs Monate wird durch den Staat dann eine Familie für das jeweilige Kind gesucht. Auch hier unterstützen wir aktuell mit zahlreichen Hilfsgütern und bringen natürlich bei unseren Besuchen viele Süßigkeiten mit.

Schlafraum im Waisenhaus Radun
Kinder im Waisenhaus Radun
Kinder im Waisenhaus Radun
Kinder im Waisenhaus Radun

Pallotinerschwestern in Woronovo

Bereits im Jahr 1993 haben polnische Pallottinerinnen nach der Ukraine auch in Weißrussland zwei Kommunitäten eröffnet: in Bereza und in Woronovo. Unser Kontakt kam durch die Pallottinerinnen im Vinzenz-Pallotti-Hospital in Bensberg zustande.

Die Schwestern nehmen Aufgaben in der Katechese wahr, bereiten Erwachsene auf den  Empfang der Sakramente vor und sind in der Pfarreiarbeit tätig. Sie machen Besuche in Krankenhäusern und Altenheimen, kümmern sich um Obdachlose, versorgen in Suppenküchen die Allerärmsten und verteilen Kleidung an Bedürftige. Sehr viele Kinder und Jugendliche kommen regelmäßig nach der Schule zum Essen zu den Schwestern, während den Gebrechlichen, Alten und Kranken das Essen nach Hause gebracht wird. Zusammen mit Laien werden auch Angebote zur Erholung und Besinnung organisiert: für Kinder, Jugendliche, Behinderte und junge Ehepaare stehen Freizeiten, Ausflüge, Wallfahrten und Exerzitien auf dem Programm.

 

Sommerlager für Kinder in Netetsch

Die Sommerferien in Belarus dauern etwa drei Monate (Anfang Juni bis Ende August). In dieser Zeit können sich im Ferienheim Netetsch im Laufe des Sommers ca. 350 Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien bei insgesamt fünf Freizeiten erholen.

Die Kinder und Jugendlichen werden im Sommerlager verpflegt und durch Fachpersonal der Caritas betreut. Sie übernachten dort auch.

In den letzten Jahren konnten wir unter anderem mit einer Verdoppelungsaktion der Bethe-Stiftung den Kauf von zahlreichen Spielgeräten, den Bau eines Pavillons sowie eines Klettergerüstes finanzieren.

Im Jahr 2020 haben wir den Bau eines eigenen Brunnenprojekt ebenfalls mit der Bethe-Stiftung finanziert.  Hiermit spart die Einrichtung künftig Wasserkosten.

Gerne möchten wir auch zukünftig diese wertvolle Einrichtung finanziell unterstützen.

Sommerlager Netetsch
Sommerlager Netetsch
Sommerlager Netetsch
Sommerlager Netetsch
Sommerlager Netetsch
durch uns finanziertes Klettergerüst
Sommerlager Netetsch

Suppenküche Grodno

Die Küche für Hilfebedürftige im Zentrum von Grodno ist eines der wohltätigen Projekte der Bistumscaritas der Diözese Grodno. Das Projekt hat eine lange Geschichte und Tradition. Es besteht seit 1996. Die Arbeit im Speisesaal wird von den Schwestern von Nazareth zusammen mit ehrenamtlichen Helfern durchgeführt.

Etwa 50 Menschen bekommen in den Sommermonaten täglich heiße Brotsuppe. Im Winter werden rund 200 Hilfebedürftige versorgt. Meistens sind es Bettler, Obdachlose und gerade aus dem Gefängnis entlassene Menschen, die eine Portion heiße Suppe zu sich nehmen. Die Essensausgabe ist täglich von 10.30 Uhr  bis 14.30 Uhr.

Für dieses Projekt können Sie hier online spenden.

Suppenküche in Grodno
Suppenküche in Grodno

Altenheim St. Hedwig im Dorf Kamenka

Kamenka ist ein kleines Dorf östlich von Grodno gelegen. Wie in sehr vielen belarussischen Dörfern ist auch Kamenka durch die Land-Stadt-Flucht geprägt. Übrig bleiben die alten Dorfbewohner in ihren Holzhäusern. Dort sind die Bedingungen äußerst hart für sie: Die Toiletten befinden sich beispielsweise oft in einem Häuschen im Garten. Viele Haushalte sind nach wie vor nicht an das Wassersystem angeschlossen und so müssen die alten Menschen ihr Wasser aus einem Brunnen im Garten holen – und das auch im Winter bei bis zu zweistelligen Minusgraden.

Vier ältere Schwestern des Schwesterordens „Mutter der Barmherzigkeit“ und einige ehrenamtliche Helfer versorgen die Menschen in zwei kleinen Gebäuden. Dort leben etwa 85 Menschen auf engstem Raum zusammen.

Die ärztliche Versorgung wird durch den wöchentlichen Besuch eines Mediziners sowie durch Krankenschwestern, die mehrmals in der Woche die Einrichtung aufsuchen, gewährleistet.

In Kamenka unterstützen wir jedes Jahr neben Lebensmitteln vor allem mit Gehhilfen und Rollatoren. Darüber hinaus erhält das Altenheim von uns auch Hygieneartikeln, Betteinlagen und die besonders dringend benötigten Inkontinenz-Produkte.

Altenheim in Kamenka
Altenheim in Kamenka
Altenheim in Kamenka